Cannabis kann unter den verschiedensten Umweltbedingungen gedeihen, was zur Entstehung natürlicher Populationen auf der ganzen Welt geführt hat. Heutzutage haben Samenbanken Outdoor-Sorten entwickelt, die nicht nur an bestimmte Lebensräume angepasst sind, sondern auch konstant hohe Mengen an Cannabinoiden produzieren.
Das Klima spielt eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der richtigen Outdoor-Sorte. In Regionen weit entfernt vom Äquator, wie im hohen Norden der Nordhalbkugel oder im Süden der Südhalbkugel (boreale oder subpolare Klimazonen), sind die Auswahlmöglichkeiten begrenzt. Je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto kürzer muss die Vegetationsperiode sein, um vor der Winterkälte ernten zu können. Selbst im Hochsommer können die Temperaturen zu niedrig sein, um bestimmte Cannabissorten anzubauen, da die meisten Sorten für ein kräftiges vegetatives Wachstum warmes Klima benötigen und während der Blütezeit etwas kühlere Temperaturen bevorzugen. Extreme Kälte oder Frost vertragen sie jedoch nicht.
Cannabis kann bis zum 60. Breitengrad erfolgreich angebaut werden, wobei es Berichte über erfolgreiche Kultivierungen bis zum 67. Breitengrad im hohen Norden Skandinaviens gibt. Die Lichtintensität nimmt mit zunehmender Entfernung vom Äquator ab, wodurch Pflanzen im Sommer weniger Lumen erhalten als ihre gemäßigten und tropischen Gegenstücke. Die Cannabinoidproduktion, insbesondere von THC, hängt maßgeblich von der Lichtintensität ab. Hanf- und Ruderalis-Sorten aus nördlichen Breitengraden weisen meist einen niedrigeren THC-Gehalt auf, können jedoch hohe Anteile an CBD und anderen Cannabinoiden enthalten.
Einige kommerzielle Sorten wurden speziell für extreme nördliche und südliche Klimazonen gezüchtet. Diese Sorten schließen ihren Wachstumszyklus sehr früh ab und sind resistent gegen Frost und Kälte, während sie dennoch erhebliche Mengen an Cannabinoiden, einschließlich THC, produzieren. Sorten wie Hindu Kush Automatic und Early Skunk (auch feminisiert erhältlich) sind ideal für extreme Nord- oder Südklimata.
Outdoor-Cannabis und gemäßigtes Klima
Gemäßigte Klimazonen lassen sich typischerweise in zwei Unterzonen einteilen: kühlgemäßigtes Klima (z. B. Nord- und Osteuropa) und warmgemäßigtes Klima (z. B. Süd- und Westeuropa).
Kühlgemäßigtes Klima:
- Kurze, milde Sommer
- Lange, frostige Winter
- Eine einzige Outdoor-Ernte pro Jahr
Für diese Klimazonen werden im Allgemeinen Indica-Sorten empfohlen, wie etwa Early Girl und Guerilla’s Gusto.
Warmgemäßigtes Klima:
- Lange, sonnige Sommer
- Milde Winter
- Saisonale Schwankungen der Tageslänge
In diesen Klimazonen können auch spät blühende Sorten wie Sativas gedeihen. Sorten wie Mexican Sativa und Purple Haze sind ideal für diese Regionen, aber es gibt viele weitere geeignete Sorten.
Outdoor-Cannabis in äquatorialen und tropischen Klimazonen
Obwohl der Anbau von Cannabis in tropischen oder äquatorialen Gebieten verlockend klingt, gibt es auch hier Herausforderungen.
Charakteristika dieser Klimazonen:
- Keine saisonalen Schwankungen in der Tageslänge (konstanter 12/12-Lichtzyklus)
- Extrem heiße Temperaturen
Durch den konstanten 12/12-Lichtzyklus beginnen gemäßigte Sorten mit der Blüte, bevor sie eine ausgedehnte vegetative Periode durchlaufen konnten. Dies führt zu kleineren und weniger fülligen Pflanzen. Eine zusätzliche Beleuchtung während der Vegetationsperiode kann helfen, dies zu verhindern. Ohne zusätzliche Beleuchtung sollten Grower in äquatorialen Zonen auf äquatoriale Landrassen und sativa-dominante Hybriden setzen. Sorten wie Durban und Jamaican Pearl sind hierfür ideal.
Weitere klimatische Aspekte bei der Auswahl von Outdoor-Sorten
Neben Temperatur und Tageslicht spielt die Feuchtigkeit eine wichtige Rolle. Unterschiedliche Niederschlagsmengen können große Unterschiede verursachen, selbst auf dem gleichen Breitengrad. In feuchten oder küstennahen Klimazonen sind Sorten mit guter Schimmelpilzresistenz empfehlenswert. Die meisten Cannabissorten gedeihen besser in semiariden Bedingungen, sodass Grower im Landesinneren oder in kontinentalen Zonen oft weniger eingeschränkt sind.
Die fünf besten Strains für den Outdoor-Anbau
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Ruderalis Indica
- 90 Prozent Indica – 40 bis 50 Tage Blütezeit
- Geeignet für fast alle Klimazonen, auch bei kühlen Temperaturen
- Ideal für Anfänger und weniger optimale Bedingungen
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Mexican Sativa
- 70 Prozent Sativa – 50 bis 70 Tage Blütezeit
- Schnell blühend, pflegeleicht, mit Sandelholzaroma
- Kreuzung aus Oaxaca, Durban Poison und Pakistani Hashplant
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Early Skunk
- 35 Prozent Sativa / 65 Prozent Indica – 55 bis 65 Tage Blütezeit
- Robust, vielseitig, hohe Erträge
- Beliebt für Outdoor-Anbau in verschiedenen Klimazonen
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Jamaican Pearl
- 85 Prozent Sativa – 50 bis 75 Tage Blütezeit
- Ertragsstark, süßes tropisches Aroma
- Geeignet für kältere Witterungsbedingungen und Indoor-Anbau
Diese Sorten bieten eine gute Balance zwischen Widerstandsfähigkeit und Cannabinoidproduktion, ideal für unterschiedliche klimatische Bedingungen.