Alles Wissenswerte über Indica und Sativa: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Hast du schon einmal von Indica und Sativa gehört? Wer sich mit Cannabis beschäftigt, stößt unweigerlich auf diese beiden Begriffe. Ähnlich wie bei vielen anderen Pflanzen gibt es auch beim Cannabis verschiedene Unterarten. Drei davon sind besonders bekannt: Hybride, Sativa und Indica. Diese Begriffe werden nicht nur zur Unterscheidung der Pflanzenarten verwendet, sondern auch, um ihre unterschiedlichen Wirkungen zu beschreiben. Experten stellen jedoch diese Unterscheidung basierend auf den Effekten infrage und verweisen eher auf Unterschiede in Größe, Form und Blütephase der Pflanzen. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Merkmale der verschiedenen Cannabissorten.
Sativa vs. Indica: Was sind die Unterschiede?
Wenn man sich mit Cannabis beschäftigt, stößt man unweigerlich auf die zahlreichen Unterarten. Die Hanfpflanze hat eine lange Geschichte und zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Bereits vor über 12.000 Jahren wurde sie in einigen Regionen angebaut, ihre Samen wurden verzehrt, aus den Fasern wurde Papier und Kleidung hergestellt. Auch medizinisch fand sie Anwendung. Leider ist Hanf im Laufe der Zeit in Verruf geraten und wird oft nur mit Drogenkonsum assoziiert, obwohl die Pflanze viel mehr zu bieten hat.
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen zwei Hauptunterarten:
- Cannabis Sativa
- Cannabis Sativa Indica (kurz Indica)
Aus diesen beiden werden oft neue Hybride gezüchtet, die wiederum spezifische Eigenschaften haben. Doch wo genau liegen die Unterschiede?
Sativa und Indica – Unterschiede in verschiedenen Kategorien
Ursprung und Klima: Sativa und Indica haben unterschiedliche Ansprüche an den Anbau.
Optik: Sativa-Pflanzen sind in der Regel größer, haben schmalere Blätter und eine hellere Farbe im Vergleich zu Indica-Pflanzen, die kompakter, buschiger und dunkler sind.
Blütezeit: Sativa benötigt eine längere Blütephase, während Indica schneller blüht, was sie für kältere Klimazonen geeignet macht.
Wirkung: Traditionell wird Sativa mit einer anregenden, zerebralen Wirkung verbunden, während Indica eher eine beruhigende, körperliche Wirkung hat.
Aromen: Auch die Aromen unterscheiden sich zwischen den beiden Sorten.
Indica – Die Pflanze und ihre Herkunft
Indica wird oft mit einer beruhigenden Wirkung in Verbindung gebracht. Botanisch gesehen sind Indica-Pflanzen meist kleinwüchsig mit breiten Blättern und haben kürzere Wachstumszyklen als Sativa. Dank ihrer kurzen Blütezeit sind sie gut für den Anbau in kühleren Klimazonen geeignet.
Die Geschichte hinter Cannabis Indica
Der Begriff Indica geht auf den französischen Biologen Jean-Baptiste Lamarck zurück, der 1785 Cannabis Indica als eigene Art klassifizierte, basierend auf äußeren Unterschieden zu Cannabis Sativa. 1974 setzte der amerikanische Biologe Richard Evans den Begriff Indica auf afghanische Marihuanapflanzen an, die sich durch einen kürzeren Stängel und breitere Blätter auszeichneten. Heute nutzen wir Indica für kurze, buschige Pflanzen afghanischer Herkunft.
Sativa – Pflanze und Herkunft
Im Anbau beschreibt Sativa die physischen Merkmale einer Pflanze. Sativa-Pflanzen sind typischerweise größer, mit langen, dünnen Blättern und einer längeren Blütezeit von bis zu 100 Tagen.
Die Geschichte hinter Cannabis Sativa
Der Begriff Sativa stammt vom lateinischen Adjektiv "sativum", was "kultiviert" bedeutet. William Turner benutzte 1548 in seinem Werk „The Names of Herbes“ erstmals den Begriff Cannabis Sativa. Carl Linnaeus ordnete 1753 den Namen Cannabis Sativa als einzige Art der Gattung Cannabis zu. Jean-Baptiste Lamarck unterschied 1785 Cannabis Indica als separate Art, basierend auf physischen Unterschieden zu Linnaeus' Sativa-Pflanze.
Wirkung: Indica vs. Sativa
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf die beiden Sorten. Indica wird oft mit tiefer Entspannung und einem "Couch-Lock"-Effekt verbunden, während Sativa als erhebend und anregend gilt. Diese Unterscheidung ist jedoch für Konsumenten oft irreführend, da die tatsächliche Wirkung mehr von den spezifischen chemischen Profilen der jeweiligen Pflanze und dem individuellen Endocannabinoid-System des Konsumenten abhängt.
Hybride und Cannabis Ruderalis
Die Kreuzung und genetische Veränderung von Sorten hat dazu geführt, dass es kaum noch reine Indica- oder Sativa-Sorten gibt. Stattdessen dominieren Hybride, die entweder Sativa- oder Indica-dominant sein können.
Cannabis Ruderalis, eine weniger bekannte Unterart, hat einen sehr geringen THC-Gehalt und wird nicht für den Freizeitkonsum genutzt, jedoch oft für medizinische Zwecke, da sie hohe CBD-Werte aufweisen kann.
Legalisierung in Deutschland
Seit dem 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland legalisiert, was einen verantwortungsbewussten Umgang und Konsum fördert sowie wissenschaftliche Forschung und medizinische Anwendungen ermöglicht. Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt in der modernen Drogenpolitik der EU.
Fazit: Cannabis Indica vs. Cannabis Sativa
Die Unterschiede zwischen Sativa und Indica liegen hauptsächlich in ihren Wachstumsmerkmalen und physischen Eigenschaften. Während die Aufteilung in Indica und Sativa für Züchter nützlich ist, sagt sie wenig über die tatsächliche Wirkung der Pflanze aus. Die heutige Züchtung hat viele Hybride hervorgebracht, die oft besser die gewünschten Effekte erzielen können als reine Sorten.
FAQs
-
Was sind die Hauptunterschiede zwischen Sativa und Indica?
Sativa ist größer und hat eine längere Blütezeit, während Indica kompakter und schneller blüht. -
Wie beeinflussen Sativa und Indica den Körper?
Sativa wirkt eher anregend und zerebral, Indica beruhigend und körperlich. -
Was sind Hybride?
Hybride sind Kreuzungen aus Sativa und Indica, die spezifische Eigenschaften und Wirkungen haben. -
Was ist Cannabis Ruderalis?
Eine weniger bekannte Art mit geringem THC-Gehalt, aber hohen CBD-Werten, oft für medizinische Zwecke genutzt.