Warum löst Cannabis Heißhungerattacken aus?

Warum löst Cannabis Heißhungerattacken aus?

Warum Cannabis Heißhungerattacken auslöst: Ein Blick auf das Endocannabinoid-System

Cannabis ist bekannt für viele seiner Wirkungen, doch eine der amüsantesten und zugleich verwirrendsten ist der sogenannte "Munchies"-Effekt, der plötzliche Heißhunger nach dem Konsum. Doch was genau löst diese Heißhungerattacken aus? Die Antwort liegt tief in unserem körperlichen System verborgen, speziell im Endocannabinoid-System.

Das Endocannabinoid-System und der Heißhunger

Das Endocannabinoid-System (ECS) ist ein komplexes Netzwerk von Rezeptoren, das in unserem ganzen Körper verteilt ist. Es reguliert verschiedene Funktionen wie Schmerzempfinden, Stimmung, Immunsystem, Gedächtnis und eben auch den Appetit. Cannabinoide aus der Cannabis-Pflanze, insbesondere Tetrahydrocannabinol (THC), interagieren mit diesem System, indem sie sich an seine Rezeptoren binden.

THC und der Riechkolben: Eine Schlüsselrolle

Eine Studie von europäischen Wissenschaftlern hat gezeigt, dass THC, wenn es an den Riechkolben bindet, die Sensibilität für Gerüche und Geschmäcker verstärkt. Dies führt dazu, dass Nahrung intensiver wahrgenommen wird und der Appetit steigt. Bei Mäusen führte THC dazu, dass sie den Geruch von Lebensmitteln länger wahrnahmen und mehr Nahrung aufnahmen.

Appetitsteigerung durch hypothalamische Neuronen

Neuere Forschungen ergaben, dass THC auch die mediobasalen hypothalamischen Neuronen aktiviert. Diese Neuronen spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Hungers. Die Aktivierung dieser Neuronen durch THC führt zu einer gesteigerten Freisetzung von Ghrelin, einem Hormon, das Hungergefühle auslöst.

Dopamin und der Genuss von Nahrung

Das ECS beeinflusst auch das Belohnungszentrum im Gehirn, den Nucleus accumbens. THC stimuliert die Freisetzung von Dopamin in diesem Bereich, was das Essvergnügen steigert. Dies erklärt, warum Lebensmittel nicht nur besser schmecken, sondern auch warum wir beim Highsein eine stärkere Vorliebe für fettige und süße Speisen entwickeln.

Dehydration und Heißhunger

Interessanterweise könnte ein Teil des Heißhungers auch auf Dehydration zurückzuführen sein. Cannabis kann leichte Dehydratation verursachen, was wiederum den Appetit steigern kann. Ein einfaches Glas Wasser kann oft helfen, diesen Effekt zu mildern.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die durch Cannabis ausgelösten Munchies das Ergebnis einer Reihe von Interaktionen zwischen THC und dem Endocannabinoid-System sind. Von der Steigerung der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung bis hin zur Beeinflussung von Hungerhormonen und Belohnungsmechanismen im Gehirn - Cannabis hat eine tiefgreifende Wirkung auf unser Essverhalten. Diese Erkenntnisse sind nicht nur interessant, sondern auch entscheidend für das Verständnis, wie Cannabis unseren Körper und Geist beeinflusst.

Zurück zum Blog